Am Anfang war ich sehr verliebtAm Anfang war ich sehr verliebt
Frauen erzählen von Liebe, Gewalt und einem Neubeginn im Frauenhaus
Karin Berger / Andrea Brem, Fotografien: Ruth Ehrmann, Mandelbaum Wien 2008

 

In diesem Buch geht es um biografische Wendepunkte, um Erfahrungen des Ausgesetzt-Seins, um das Retten des eigenen Lebens - Frauen, die Zuflucht in Frauenhäusern gefunden haben, erzählen.

Sie erinnern sich an die Anfänge ihrer Beziehung, an die Entwicklung der Gewalt, an ihre Flucht, an ihr Leben im Frauenhaus und ihr Leben danach. Auch Kinder berichten aus ihrer Perspektive. Vieles kann nicht erzählt werden - über die ausgeübte Gewalt und die darüber empfundene Scham und Demütigung ist es oft nicht möglich zu sprechen.

Als eine weitere Ebene fließen in dieses Buch berufliche Erfahrungen einzelner Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser. Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen berichten sowohl über ihr Engagement und die Freude an ihrer Arbeit, als auch über die große Herausforderung, in einem Beruf tätig zu sein, der sie ständig mit den Auswirkungen von Gewalt konfrontiert. Und es wird ein kurzer Blick auf die Geschichte der Frauenhäuser geworfen, vergangene und gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklungen in Bezug auf Gewalt gegen Frauen werden thematisiert.

Erweitert werden die verschiedenen Beiträge durch Fotos der Wiener Fotografin Ruth Ehrmann von Leben und Alltag in den Wiener Frauenhäusern.

www.frauenhaeuser-wien.at
www.mandelbaum.at

 

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Katalog der Ausstellung „Am Anfang war ich sehr verliebt!“ anlässlich 40 Jahre Wiener Frauenhäuser im Wiener Volkskundemuseum

www.frauenhaeuser-wien.at/publikationen_infomaterial.htm

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PRESSE

Die ganz persönlichen und zutiefst berührenden Texte der Frauen, die durch sehr einfühlsame und vorsichtige Interviews der Autorinnen zustande gekommen sind, belegen wieder einmal, dass der Slogan der Neuen Frauenbewegung - "Das Persönliche ist politisch" - besonders das Geschlechterverhältnis betreffend, leider noch immer traurige Gültigkeit besitzt. Der Machtanspruch des Mannes über Frauen und Kinder und seine Durchsetzung dieses Anspruches mit dem Mittel der Gewalt kennt weder nationale, noch bildungs- oder schichtspezifische Grenzen. Die hierarchische Ordnung des Mannes über die Frau erweist sich auch heute noch als strukturelle Gewalt, die weit über einzelne individuelle Geschichten hinaus reicht.

Dieses Buch besitzt enorme Wichtigkeit. Endlich erhalten diese Frauen - und auch ihre Kinder kommen zu Wort - jenen öffentlichen Raum, der ihnen schon lange zugestanden wäre. Mit dem Bericht ihrer ganz persönlichen Realitäten tragen sie zur Wahrheit bei. Zum Wachrütteln einer Gesellschaft, die Geschlechterbeziehungen nur zu gern mit der rosaroten Brille sieht und auch in nächster Nachbarschaft wegschaut, wenn Frauen von ihren Männern geschlagen, psychisch gequält oder sonst wie verletzt werden. dabu/dieStandard.at, 24.11.2008

AM ANFANG WAR ICH SEHR VERLIEBT
(...) Das Buch lässt also Frauen sprechen, denen eines der Frauenhäuser zur ersten Zufluchtsstätte für sie selber und oft auch für ihre Kinder geworden ist. Von der großen Erleichterung, endlich in Sicherheit zu sein, von der unendlichen Erschöpfung, die sie erfasst, sobald sie nicht mehr in ständiger Angst und Sorge leben müssen, ist hier die Rede. Wie die Frauen vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben Fürsorge, Mitgefühl und Verständnis für ihre Situation erfahren. Sie sehen, dass sie nicht die einzigen sind, denen es so ergeht, dass es nicht ihre Schuld ist. Sie bekommen Hilfe und Unterstützung auf ihrem Weg in ein unabhängiges Leben.

Finanzielle Abhängigkeit, mangelndes Selbstwertgefühl und die Angst, ihre Kinder zu verlieren, sind die Hauptursachen, warum Frauen lebensgefährlich lange in Gewaltbeziehungen ausharren. Oft machen sie sich vor, ihr Partner liebe wenigstens die Kinder. Dass die Kinder meist mehr mitkriegen von der gewalttätigen Beziehung zwischen den Eltern, als diese wahrhaben wollen, kann in dem Buch auf eindrückliche Weise nachgelesen werden.
Monika Heuss, AUF Dezember 2008

BIOGRAFISCHE WENDEPUNKTE
Karin Berger, die u.a. mit einem berührenden Filmporträt über Ceija Stojka Aufsehen erregte und kürzlich mit ihrem ‘”Herzausreisser”-Film über die neuen Strömungen beim Wienerlied gefeiert wurde, hat gemeinsam mit der diplomierten Sozialarbeiterin Andrea Brem ein Buch gemacht, das ohne falsche Betroffenheitsduselei verständlich macht was in Frauen – und auch in Kindern – vorgeht, die aufgrund von männlicher Gewalt in einem der Wiener Frauenhäuser Zuflucht suchen.
VON Magazine 3 2008

EIN KLEINES STÜCK SICHERHEIT
(...) Die Stärke des Buches „Am Anfang war ichk sehr verliebt“, erschienen anlässlich des 3. Geburtstages der Wiener Frauenhäuser, sind aber nicht die Fakten und Zahlen und die Einblicke in die Geschichte und Funktionsweise der Wiener Frauenhäuser, sondern die Geschichten, die erzählt werden. Sie basieren auf Gesprächen mit schutzsuchenden Frauen und Kindern, mit Beschäftigten, Betreuerinnen und Organisatorinnen, sorgfältig redigiert von Karin Berger und Andrea Brem. Die Frauen erzählen haarsträubende Geschichten von der Gewalt, die ihnen angetan wurde und schildern, welche Überwindung es sie gekostet hat, wegzugehen.
Elisabeth Pelzer Volksstimme März 2011

Empfehlung: Unbedingt lesen. Stellenweise hart, weil unglaublich berührend und schlimm unter welchen Bedingungen manche Frauen leben müssen, aber auch wertvoll.
Der rote Salon, Dezember 2008

(…) Es ist erschütternd, dass keine Altersstufe vor häuslicher Gewalt geschützt ist und auch Sechzigjährige in Frauenhäuser einziehen. Betreuerinnen, Sozialarbeiterinnen und Psychologinnen berichten von ihren Erfahrungen mit Opfern. Kinder, die in Frauenhäusern leben oder gelebt haben, erzählen von ihrem Alltag und ihren Sorgen. Dazu durchziehen Fotografien aus dem Leben in den Frauenhäusern von Ruth Ehrmann das Buch.”
Dinah Shilhan, UNIQUE

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